Kindergarten und Elternhaus sorgen gemeinsam für eine gesunde Entwicklung. Diese bildet die Voraussetzung für späteres schulisches Lernen. Eine gute Körperwahrnehmung, Bewegungskompetenz und altersentsprechende Sinnesreifung bilden die gesundheitliche Grundlage dafür, dass das Kind seine Anlagen und Begabungen entfalten kann. Das ist die Basis für späteres Verstehen und vernetztes Denken. Mit vielfältigen Fähigkeiten, die herangereift sind, und bewusst gefördert werden, erreicht das Kindergartenkind nach zwei Jahren die Schulreife.
«Nur was das Kind in eigener Erfahrung gelernt hat, ist echtes Wissen.»
Emmi Pikler
Die allergrössten Lernschritte macht das Kindergartenkind, wenn es frei und selbstbestimmt spielen darf. Wir geben ihm den Freiraum, um tätig und initiativ seine Umwelt zu erforschen und Erfahrungen zu sammeln. Das natürliche Spielmaterial ist so gestaltet, dass es dem Kind möglichst vielfältige und unverfälschte Sinneserfahrungen ermöglicht. Fantasie, Kreativität sowie Eigenaktivität können sich frei entfalten. Das Kind wird kompetent und autonom und gewinnt Selbstvertrauen.
Im Kindergarten findet das Kind Freunde und erlebt sich als Teil einer Gemeinschaft, gerade auch beim gemeinsamen Singen und Bewegen. Den ganzen Kindergartenmorgen durchzieht ein wohltuender Rhythmus von Ruhe und Bewegung, geführtem und selbstgewähltem Tun. Von grosser Bedeutung für die Sprachfähigkeit sind die vielen Verse und Lieder, Tänze und Singspiele, wie wir sie täglich pflegen. Den künstlerischen Umgang mit Sprache, Musik, Rhythmus und Bewegung erleben die Kinder jeden Morgen und zusätzlich in der wöchentlichen Eurythmie. Eurythmie ist eine Bewegungskunst, in der Sprache, Musik und Gebärden in harmonische Bewegungsabläufe umgesetzt werden.
Ein Kind lernt durch Nachahmung und orientiert sich an den Menschen in seiner Umgebung. Deshalb hat es im Kindergarten viele Angebote zum handwerklichen oder künstlerischen Tätigsein wie malen, backen, filzen, nähen, schreinern usw. Welche wertvollen Erfahrungen kann ein Kind machen, wenn es erlebt, wie aus dem Korn das Mehl, aus diesem Teig und aus dem Teig Brot für das Znüni entsteht!